Kreuzfahrten sind eine sehr beliebte Art, die Welt zu bereisen und dabei maximalen Komfort zu genießen. Reedereien und das Bordpersonal setzen alles daran, ihren Gästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt auf See zu bieten. Um einen reibungslosen Ablauf der Reise zu gewährleisten, gelten an Bord einige bestimmte Regeln und Verhaltensweisen.
Jeder Kreuzfahrtreisende sollte diese Regeln kennen, um peinliche Situationen oder gar Ärger zu vermeiden.
Denn wenn Kreuzfahrtpassagiere gegen diese Verhaltensvorschriften verstoßen, kann dies schnell für reichlich Gesprächsstoff an Bord sorgen oder unangenehme Konsequenzen für die Reise haben. Im schlimmsten Fall droht sogar der Ausschluss von der Kreuzfahrt!
Doch ist ein Verhalten nun nur ein unangenehmer Fauxpas oder reicht es bereits aus, um von Bord verwiesen zu werden?
Schauen wir es uns an!

1. Respektloses Verhalten gegenüber der Crew
Ein höflicher und respektvoller Umgang mit der Besatzung ist unerlässlich. Die Crew arbeitet hart daran, den Passagieren einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Daher sind den Anweisungen des Bordpersonals, die das Kreuzfahrtschiff und die anderen Passagiere meistens sehr gut einschätzen können, unbedingt zu folgen. Herablassende oder sarkastische Bemerkungen, Beleidigungen, Drohungen oder unangemessenes Verhalten wie ein in Frage stellen der Autorität sind niemals in Ordnung und können zu ernsthaften Konsequenzen führen. Dabei ist doch eigentlich klar, dass wir auf unseren Reisen sowieso immer nur eine wunderschöne Zeit haben wollen, wo ein solches negatives Verhalten ohnehin keinen Platz hat!

2. Barfuß an Bord
Was gibt es schöneres, als barfuß durch den Sand zu laufen? Neben Strandausflügen können Sie Ihre Schuhe natürlich auch in Ihrer Kabine und am Pool ausziehen. Um jedoch das Wohlbefinden aller an Bord zu gewährleisten, sollten Sie Ihre Schuhe außerhalb dieser Bereiche stets tragen. Das Barfußlaufen in öffentlichen Teilen des Kreuzfahrtschiffes wie Geschäften, Theatern oder Restaurants wird von anderen Gästen und der Crew als unhygienisch und unangemessen empfunden. Darüber hinaus kann dies auch schnell zu Verletzungen führen. Barfuß laufende Passagiere werden häufig belächelt und sorgen immer wieder für Irritationen. Bitte tragen Sie daher im Interesse eines angenehmen Miteinanders in allen öffentlichen Bereichen des Schiffes Schuhe. Aber nicht nur fehlende Schuhe können ein Problem sein: Um Kleidung geht es auch in unserem nächsten Punkt.

3. Nacktheit an Bord
Wer eine Kreuzfahrt mit einer US-amerikanischen Reederei plant, sollte sich im Vorfeld mit den dort geltenden Regeln zur Freizügigkeit vertraut machen. Bei den meisten US-Reedereien ist es Frauen untersagt, sich „oben ohne“ zu sonnen. Sollte dies dennoch geschehen, wird das Besatzungsmitglied die betroffene Person höflich auffordern, die Vorschriften zu beachten. Generell gilt: „Oben ohne“ ist sowohl in den USA als auch in arabischen Ländern nicht gern gesehen. Im Gegensatz zu FKK-Kreuzfahrten kann übermäßige Nacktheit auf regulären Kreuzfahrten ernsthafte Konsequenzen haben. Ein unglücklicher Vorfall, wie etwa ein versehentliches Herunterrutschen des Handtuchs beim Badehosenwechsel am Pool, kann besonders problematisch werden, wenn Kinder in der Nähe sind. Ein Fall aus Ende 2022 verdeutlicht dies: Ein Rentner wurde nach einem Missgeschick, bei dem ihm beim Wechseln der Badehose das Handtuch herunterfiel, von zukünftigen Kreuzfahrten der Reederei Royal Caribbean International ausgeschlossen. Der Vorfall ereignete sich während einer Reise nach Indonesien und führte dazu, dass der Mann lebenslang von allen Kreuzfahrten des Anbieters gesperrt wurde.

4. Missachtung der Sicherheitsvorschriften
Die Sicherheit der Passagiere hat oberste Priorität. Daher ist es extrem wichtig, alle Sicherheitsanweisungen der Crew zu befolgen und auch insbesondere während Notfallübungen gut aufzupassen. Die Seenotrettungsübung ist ein obligatorisches Sicherheitsprogramm für alle Kreuzfahrtreisenden und dient dem Schutz von Menschenleben im Notfall. Internationale Vorschriften schreiben diese Übung innerhalb von 24 Stunden vor Abfahrt des Schiffes vor, unabhängig davon, wie oft ein Passagier bereits an einer solchen Übung teilgenommen hat. Ähnlich wie bei Flugreisen ist die Teilnahme daher jedes Mal erforderlich. Die Anwesenheit wird auch streng kontrolliert. Die Übung zu versäumen, ist nicht ratsam und kann zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen. Dies kann beispielsweise eine verzögerte Abfahrt des Schiffes bedeuten, für die der säumige Passagier verantwortlich gemacht wird, und den Unmut von Mitreisenden und Crew hervorrufen – kein guter Start in den Urlaub. Im schlimmsten Fall kann eine wiederholte Nichtteilnahme sogar dazu führen, dass der Passagier von Bord verwiesen wird. Daher ist die Teilnahme an der Seenotrettungsübung unerlässlich. Zwar sind Kreuzfahrtschiffe heutzutage sicherer denn je, Unfälle und sonstige gefährliche Situationen können aber leider immer passieren, daher ist es besonders wichtig gut vorbereitet zu sein und den Ernstfall einmal trainiert zu haben! Dass das eigenmächtige Betreten von Crew-Bereichen oder das Überklettern von Sicherheitsbarrieren streng verboten ist, sollte zwar jeder wissen. Bitte passen Sie in diesen Bereichen aber auch immer stark auf Ihre (Klein-)Kinder auf. Geländer und sonstige Barrieren laden zu einer Kletterrunde ein, in den Innenbereichen der großen Kreuzfahrtschiffe kann dies aber sehr schnell lebensgefährlich sein!

5. Verspätung nach Landgang
Für viele Kreuzfahrer gehören Landausflüge zu den Höhepunkten ihrer Reise, egal ob von der Reederei oder auf eigene Faust organisiert. Doch um diese Momente voll genießen zu können, ist zeitliches Management von entscheidender Bedeutung. Grundsätzlich liegen die Verantwortlichkeiten für die rechtzeitige Rückkehr auf dem Kreuzfahrtschiff vollständig bei den Passagieren. Wer den Anschluss an das Schiff verpasst, wird zurückgelassen und muss die Nachreise auf eigene Kosten organisieren. Zwei wichtige Zeiten sollten dabei unbedingt beachtet werden: Die Abfahrtszeit des Schiffes und die „Back on Board Time“, die die eigene Rückkehr bestimmt. Verpassen Sie den Anschluss, ist kein Warten auf Sie! Das Schiff fährt weiter, und Sie müssen in Absprache mit dem Hafenagenten die Nachreise organisieren. Dies kann teuer werden und Sorgen bereiten, wenn das Reisegepäck mit wichtigen Dokumenten noch an Bord ist.

6. Übermäßiger Alkoholkonsum
Auch wenn Kreuzfahrten oft mit Partys und Feierlichkeiten verbunden sind, sollte man es mit dem Alkoholkonsum nicht übertreiben. Gleiches gilt natürlich für Landausflüge! Das schöne an vielen Kreuzfahrten ist, dass man innerhalb kürzester Zeit viele verschiedene Häfen und Länder sehen kann. Allerdings sollte man man sich auch in Häfen bzw. Hafenstädten nicht alkoholbedingt daneben benehmen. Betrunkenes und störendes Verhalten kann nicht nur den eigenen Urlaub beeinträchtigen, sondern auch den anderer Passagiere. Im Extremfall kann es sogar zum Rauswurf führen.

7. Rauchen an Bord
Das Rauchen auf Kreuzfahrtschiffen ist nur in den speziell dafür vorgesehenen öffentlichen Bereichen gestattet. Diese Punkte sind klar gekennzeichnet. Ganz wichtig hierzu: Im eigenen Kabinenbereich ist das Rauchen aus Sicherheitsgründen bei allen Reedereien strikt untersagt. Die gute Nachricht für Liebhaber von Balkon-Kabinen ist jedoch, dass einige Reedereien, wie bspw. AIDA und Costa Kreuzfahrten, das Rauchen auf den Kabinenbalkonen gestatten. Wer beim Rauchen in nicht zugelassenen Bereichen erwischt wird, riskiert schwere Konsequenzen. Zum Beispiel hat die Reederei „Carnival Cruise Line“ ihre Strafen verschärft: Wer gegen diese Regel verstößt, muss etwa 460 Euro Strafe zahlen und kann vom Schiff beim nächsten Hafen an Land verwiesen werden.

8. Schmuggel von verbotenen Gegenständen
Zu guter letzt noch ein etwas interessanterer Punkt: Das Mitbringen von illegalen Substanzen, Waffen oder gefährlichen Gegenständen an Bord ist strengstens untersagt. Verstöße können nicht nur zum Rauswurf, sondern auch zu rechtlichen Konsequenzen führen. Wenn Sie einen gefährlichen Gegenstand (bspw. ein Andenken) unbedingt mit an Bord nehmen müssen, sprechen Sie dies bitte vorher mit der Crew ab. Entweder sagt man Ihnen dort sofort, dass eine Mitnahme nicht möglich sein wird oder es können zusammen mit der Crew Lösungen für einen Transport gefunden werden.
Damit Ihre Reise also kein frühes Ende findet, sondern zum vollen Erfolg werden kann, denken Sie an diese eigentlich selbstverständlichen Vorschriften. Sollten Ihre Mitpassagiere sich nicht an diese Regeln halten, reicht im Zweifelsfall eine kurze MItteilung an die Crew, diese wird sich schnell um eine Lösung des Problems bemühen!